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Hazienda Molino San Juan

Hazienda Molino San Juan

Auf meiner Reise von Quito nach Otavalo machte ich Stopp an der Hazienda Molino San Juan.

Da ich schon viel über diesen geschichtsträchtigen Ort gehört habe, wollte ich mich jetzt persönlich davon überzeugen.

Kurz nach dem Städtchen Cayambe auf der Panamericana geht es rechts eine kleine Straße ab, die zum Anwesen führt.

Wenn man auf der Schnellstraße hier vorbeifährt, ahnt man kaum das sich hier ein kleines Paradies versteckt.

Ich werde freundlich begrüßt und eingeladen auf einen Rundgang, um das gesamte Anwesen kennenzulernen.

Die Hazienda Molino San Juan ist, seid vielen Generationen in Besitz der gleichen Familie. Das große einst zusammenhängende Anwesen wurde mit dem Bau der Panamericana in zwei Hälften geteilt. Das erklärt, warum wir, um den anderen Teil zu besichtigen, die Schnellstraße überqueren müssen.

 

Hacienda San juan otavalo

 

Als wir an einem kleinen Gehöft ankommen bin, ich schon gespannt was sich hinter den schweren hölzernen Türen befindet.

 

Die freundliche Frau Jarrin, welche mir diesen Teil der Hazienda zeigt, ist eine direkte Nachfolgerin der Familie, die sich seid 6 Generationen im Besitz der Hazienda Molino San Juan befindet.

Als die Tür geöffnet wird, betreten einen großen Raum der voll von verschiedensten Rosenarrangements ist. Die Pracht dieser schönen Blumen, welche hier in der Region für den Export angebaut werden begeistert auf Anhieb…

 

Mir wird erklärt, dass wir uns im Heuschober der damaligen Zeit befinden und anhand der Fotos, die in dem Raum verteilt sind, beginnt Frau Jarrin mir von Ihrer Familie zu erzählen.

Ich erkenne Ihre große Begeisterung, wie Sie die Geschichte Ihrer Familie und der Hazienda erhalten will. Das große wunderschön im Kolonialstiel erbaute Haus auf der anderen Seite erbaute einst Ihr Großvater, in der Kirche, welche oberhalb steht, ist es Tradition das hier die Familienmitglieder heiraten.

Wir fahren zurück zum Teil der Hazienda wo sich die Stallungen und die Mühle befand.

Ich verabschiede und bedanke mich von Frau Jarrin und werde mit Jaime Pallares bekannt gemacht. Der heutige Geschäftsführer des Hotels und Restaurants.

In dem Raum der einst die Mühle war, nehme ich Platz am offenen Kamin und bekomme hausgemachte Bizcochos (ein typisches Gebäck der Region) und Canelazo serviert.

Der heiße Canelazo ist ebenso typisch und wird in der gesamten Andenregion getrunken. Das Getränk aus Naranjilla Saft, Gewürzen und Schnaps wärmt, und so höre ich gespannt auf das, was mir Jaime zu erzählen hat.

Mir werden die verschiedenen Teile der Mühle gezeigt und erklärt, wie hier einst verschiedenste Getreidearten aber vor allem Mehl gemahlen wurde. Die zahlreichen Gegenstände die in diesem Raum, der an ein Museum erinnert, haben alle eine Geschichte, wie zum Beispiel das Klavier auf dem gespielt wurde, um von der zum Teil eintönige Arbeit abzulenken.

Ein Stock weiter unten befindet sich das Herz der Mühle, die Mahlsteine und der einstige Antrieb, denn hier floss früher direkt der Fluss durch.

Ich werde aufmerksam auf die verschiedenen Bierflaschen und erfahre das seit einigen Jahren sogar eigenes Bier gebraut wird, basierend auf einem alten Rezept was die deutschstämmigen Jesuiten hinterließen.

Selbstverständlich verkoste ich das Bier und bin begeistert vom vollmundigen und ausgereiften Geschmack.

Im ersten Stock wo sich damals das Büro und Wohngelegenheiten befanden, sehe ich außerdem Relikte aus der Inkazeit, die hier bei Umbauarbeiten gefunden wurden.

Nun führt mich Jaime über den wunderschönen Hof zur kleinen Kapelle die einst Jesuiten Mönche erbauten.

Wir verlassen den Teil der Mühle und wandern hinüber zum heutigen Hotel.

Beim Betreten des sehr schön renovierten Gebäudes fallen mir sofort die seltsamen halbrunden Becken auf, welche sich an den Mauerecken befinden. Jaime erklärt, dass dieses Gebäude die einstigen Stallungen waren und aufwendig in ökologischer Bauweise quasi komplett neu aufgebaut wurde. Die äußerst komfortablen Zimmer, auf zwei ebenen verteilt und die großzügigen Aufenthaltsräume mit Billard, Spiel und Leseecken laden ein zum Verweilen und genießen.

Die zahlreichen Aktivitäten die hier angeboten werden vom Reiten, Kochunterricht oder der Herstellung von Käse umringt dieser genialen Natur ist ein idealer Ort um mit Familie oder Freunden eine gute Zeit zu verbringen. Zum Abendessen bekomme ich dann eine traditionelle aus verschiedenen Getreidearten hergestellte Suppe serviert, ein weiterer Beweis dafür, dass in diesen mauern die Kultur bewahrt wird. Der anschließende exquisite Lammbraten betätigt die Tatsache, dass man hier eine erstklassige Küche vorfindet.

Am nächsten Morgen breche ich zufrieden auf und freue mich auf weitere Schätze, welche dieses faszinierende Ecuador noch vor mir verbirgt.

Josef Gutmann 22.07.2019



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